Erdung von Bestandsbauten

Beim Installieren von Erdern in Bestandsbauten treten immer wieder Fragen nach dem maximalen Erdwiderstand, den verwendeten Materialien und wie diese installiert werden müssen, auf. Bei Neubauten ist selbstverständlich der Fundamenterder anzuschließen.

Errichten der Erdungsanlage

1. Gebäude hat Leitungen für Kommunikation und Unterhaltung

Einen ersten Anhaltspunkt liefert die VDE 0855-1 bei der es um Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste (z. B. Internet, Telefon, Fernsehen, Radio) geht. Da jedes Haus solche Anlagen hat, kommt diese Norm zur Anwendung. Aus "11.3.3 Erdungsanlage" gehen die Mindestabmessungen hervor. Im Falle eines Staberders ist dieser 0,5 m unter der Oberfläche mit einer Länge von mindestens 2,5 m einzubringen und hat einen Mindestabstand von 1 m zum Gebäude. Laut Hersteller Dehn sind in Deutschlnad die 0,5 m besser auf 0,8 m zu erhöhen (Frostgrenze). Das gilt insbesondere auch für den Anschlusspunkt. 

2. Es halten sich Lebewesen im Gebäude auf

Um gegen Personenschäden zu schützen, kommt die DIN VDE 0100-410 zur Anwendung. Damit ergibt sich je nach ausgewähltem Schutzorgan ein höchstzulässiger Widerstandswert. Im Falle von 30 mA FI-Schaltern ergibt das: 50 V/0,03 A = 1.666,67 Ohm

Im Fall von B16 LS-Schaltern: 230 V/80 A = 2,875 Ohm für den Schleifenwiderstand über den Erder. Da ein solcher Wert nur schwer sichergestellt werden kann, empfiehlt sich stark der Einsatz von FI-Schaltern für die Schutzmaßnahme "Automatische Abschaltung". 

Als Fazit lässt sich bis hier feststellen: Da der Wert von 1.666,67 Ohm problemlos fast überall mit wenig Aufwand erreichbar ist, gelten die Mindestmaße von "1.", außer

3. Das Gebäude hat eine Blitzschutzanlage

In der VDE 0185-305-3 wird empfohlen, dass der Erdungswiderstand kleiner als 10 Ohm herzustellen ist. 

Material des Erders

Bei der Auswahl der Materialien wird nicht rostender Stahl (V4A) empfohlen, da die Elektrofachkraft gewährleisten muss, dass die Erdungsanlage während der Nutzung der Anlage einwandfrei funktioniert. Alternativ kann natürlich auch der Säuregehalt des Bodens gemessen und beurteilt werden, sowie sichergestellt werden, dass keine kathodisch wirkenden Metalle in der Nähe sind, die den verzinkten Stahl korrodieren lassen. Regelmäßige Prüfung (Messung) rundet den intensiven Wartungsprozess ab. 

Hinweis

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